Landräte sind viel unterwegs. Unter anderem im Rahmen jährlicher Ortstouren, bei denen der direkte Austausch zwischen Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern im Mittelpunkt steht. Hier macht Roger Lewandowski keine Ausnahme. Am 20. August 2024 stand für den Landrat des Havellandes Dallgow-Döberitz auf dem Programm. Gemeinsam mit Dallgow-Döberitz´ Bürgermeister Sven Richter kam es wieder zu spannenden Treffen mit Menschen aus der Gemeinde.

Die Tour, die diesmal einen geschichtlich-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt hatte, begann am Morgen mit einem Zusammentreffen mit den Vertretern des Vereins für Unterwasserarchäologie (VUBB e.V.) im Rathaus Dallgow-Döberitz. Das Team um Vereinspräsidentin Dr. Dietgard Kühnholz erbringt - relativ unbemerkt von einer größeren Öffentlichkeit - eine wichtige Aufgabe bei der Bewahrung des kulturellen Erbes, das in Brandenburger Seen und Gewässern unter Wasser verborgen liegt. Landrat Roger Lewandowski, der, wie er mitteilte, vor seiner politischen Laufbahn auch einmal den Berufswunsch eines Archäologen hegte, lauschte dem Vortrag zu den Fundplätzen und Fundstücken, deren Dokumentation, aber auch zu den Herausforderungen ehrenamtlicher archäologischer Arbeit mit ganz besonderem Interesse.

Im Anschluss ging es unter Leitung der beiden Geschichtsexperten Hans-Heinrich Rathjen und Klaus Michels auf einen historischen Rundgang durch die Gemeinde. Vom Bahnhof Dallgow-Döberitz aus führte der Weg - begleitet von vielen Informationen und Anekdoten - vorbei an der ehemaligen Garnisonsverwaltung, der ehemaligen Post und dem „Millionenviertel“ bis hin zum ursprünglichen Ort der Militärkaserne „Altes Lagers“ nahe dem aus dieser Zeit noch vorhandenen Wasserturm an der Wilhelmstraße. Der geführte Rundgang für Geschichtsinteressierte findet im Übrigen auch wieder am 7. September 2024 statt.

Die diesjährige Ortstour führte Roger Lewandowski und Sven Richter dann weiter zur Sielmann Stiftung in die Döberitzer Heide. Hier stieß auch der Ortsvorsteher von Seeburg, Harald Wunderlich, hinzu. Nach freundlichem Empfang durch die Vorstandsvorsitzende Carolin Ruh, führte Dr. Hannes Petrischak, Leiter des Geschäftsbereichs Naturschutz in der Heinz-Sielmann-Stiftung, durch das neue Sielmanns Natur-Erlebniszentrum Döberitzer Heide, bevor es im Anschluss mit Geländewagen in die Kernzone der Döberitzer Heide ging. Neben den vom Aussterben bedrohten Przewalski-Pferden zeigten sich in der geschützten Landschaft auch der Urzeitkrebs Triops, hochaktive Libellen-Larven und selbst ein stattlicher Wisentbulle, der bei knapp 30 Grad Außentemperatur den kühlenden Schatten im Unterholz suchte. Neben beeindruckenden Begegnungen mit den Tieren der Döberitzer Heide nahmen die Verwaltungsvertreter zahlreiche Informationen zu den Themen mit, die die Sielmann Stiftung aktuell beschäftigen.

Die Ortstour 2024 zeigte sich wieder als wichtiges Instrument, um wertvolle Einblicke in die spezifischen Bedürfnisse der Gemeinde und ihrer Akteure zu erhalten.